Alpenquerender Güterverkehr: Der Brennerbasistunnel
Der Brennerbasistunnel ist ein infrastrukturelles Jahrhundertprojekt, der zukünftig eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden Europas schaffen soll. Der Tunnel ist Teil der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) und soll den Verkehr auf der Brennerachse, einer wichtigen Verbindung zwischen Deutschland und Italien, entlasten und verbessern.
Für den Güterverkehr zwischen Deutschland und Italien wird der Brennerbasistunnel eine große Bedeutung haben, da er eine schnellere, zuverlässigere und effizientere Verbindung bieten wird. Der Tunnel soll die Fahrtzeit für Güterzüge zwischen München und Verona von derzeit etwa zehn Stunden auf rund vier Stunden reduzieren und somit die Transportkosten senken.
Darüber hinaus wird der Brennerbasistunnel dazu beitragen, die Straßenbelastung zu reduzieren und den umweltfreundlicheren Schienenverkehr zu fördern. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Ziele der Europäischen Union zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel von großer Bedeutung.
.
Die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel in Bayern und Nordtirol betreffen hauptsächlich den Abschnitt zwischen dem im Bau befindlichen Tunnelportal in Innsbruck und dem Anschluss an die bestehende Bahnstrecke im Nordtiroler und bayerischen Inntal. Diese Strecke wird voraussichtlich etwa 40 Kilometer lang sein und enthält mehrere Tunnel und Brücken.
Pläne und Varianten für den Bau der Zulaufstrecken in Bayern und Nordtirol gibt es viele, aber der genaue Stand des Baus hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Finanzierung, politischer Unterstützung und Umweltbewertungen. In Bayern wurde im Jahr 2018 das Raumordnungsverfahren für die Zulaufstrecke abgeschlossen und im Jahr 2019 wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Der genaue Zeitplan für den Bau der Zulaufstrecke in Bayern ist jedoch derzeit nicht bekannt.
In Nordtirol hat das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie im Jahr 2020 eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abschnitt der Zulaufstrecke von Innsbruck bis Kufstein gestartet. Derzeit wird das Ergebnis dieser Prüfung erwartet, bevor der Bau tatsächlich beginnen kann.
Es ist bekannt, dass der Bau der Zulaufstrecken im bayerischen Teil des Inntals und in Nordtirol auch kontrovers diskutiert wird, da es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt und die Anwohner gibt. Es ist daher möglich, dass es weitere Verzögerungen geben wird, bevor der Bau tatsächlich beginnt.
Die südlichen Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel betreffen hauptsächlich den Abschnitt von Franzensfeste über Bozen und Trient bis Verona. Diese Strecke wird voraussichtlich etwa 230 Kilometer lang sein und enthält ebenfalls mehrere Tunnel und Brücken.
Die Planungen und Vorbereitungen für den Bau der südlichen Zulaufstrecken sind seit vielen Jahren im Gange. Im November 2018 haben die italienische Regierung und die Europäische Union eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Finanzierung von 2,7 Milliarden Euro für den Bau der Zulaufstrecken vorsieht. Diese Finanzierung soll auch für den Ausbau der bestehenden Bahnstrecken und für den Bau von Tunneln und Brücken entlang der Strecke verwendet werden. Es wird erwartet, dass der Bau der südlichen Zulaufstrecken in den kommenden Jahren beginnen wird, jedoch ist es derzeit nicht bekannt, wann genau dies geschehen wird.
Auch hier gibt es vor allem in den Autonomen Provinzen Bozen-Südtirol und Trient laufende Diskussionen und Debatten über die genaue Streckenführung und die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt und die Anwohner entlang der Strecke.